Exportdaten effizient managen: Ein Leit­faden zur Opti­mierung von Aus­fuhr­an­mel­dun­gen und Ab­ga­ben­rück­er­stat­tun­gen

In diesem umfassenden Leitfaden befassen wir uns mit dem wichtigen Prozess der Verwaltung von Exportdaten für Produkte, die in der Schweiz besonderen Abgaben unterliegen.

Ob Sie mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Zucker und Milch oder mit VOC-haltigen Waren handeln, dieser Beitrag führt Sie durch folgende Themen:

  1. Die Bedeutung einer genauen Datenerfassung für Ausfuhranmeldungen
  2. Bewährte Methoden zur Erfassung von Exportdaten
  3. Effiziente Berichterstattungsmethoden für Abgabenrückerstattungen
  4. Der bevorstehende Übergang zum Passar-System und dessen Auswirkungen
Effiziente Berichterstattungsmethoden für Abgabenrückerstattungen

Ausgangslage

Bei bestimmten Produkten erhebt die Schweiz besondere Abgaben. Diese können bei einem Export zurückerstattet werden. Dafür muss die Ausfuhrdeklaration korrekt ausgefüllt sein. Betroffen sind zum Beispiel:

  • Landwirtschaftliche Produkte wie Zucker und Milch
  • VOC-haltige* Produkte

Bei diesen Produkten fallen beim Import Abgaben an, die erst beim Export zurückgefordert werden können. Dazu reicht man bei der zuständigen Behörde einen Antrag mit allen nötigen Informationen ein.

Für VOC-haltige Produkte gilt in der Schweiz eine feste Abgabe von 3 CHF/kg.

* VOC = Volatile Organic Compounds; bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen

Korrektes Erfassen der Daten

Für eine präzise Datenerfassung gibt es zwei Hauptmethoden:

  1. Synchronisation mit dem ERP-System: Empfohlen bei vielen komplexen Artikeln.
  2. Verwendung von Vorlagen: Geeignet bei weniger komplexen Daten.

Beispiel 1: VOC-Rückerstattung mit einfacher Vorlag:

 

Wenn es viele Artikel mit unterschiedlichen Rezepturen gibt, muss auf eine Tabelle mit den Rezepturstammdaten zurückgegriffen werden. Anhand des Beispiels mit der Rückerstattung für Zucker wird der Warenposition die Rezepturnummer hinterlegt und entsprechend die Angabe über den Veredelungsverkehr gemacht.

Beispiel 2: Zuckerrückerstattung mit Rezepturstammdaten:

 

Ein weiterer Anwendungsbereich sind Exporte, die eine Bewilligung erfordern. Diese muss im Vorfeld beim SECO (Staatssekretariat für Wirtschaft) beantragt werden. Sobald die Bewilligungsnummer vorliegt, kann der Export abgewickelt werden.

Bei Exporten mit Bewilligung erfasst man zusätzlich die SECO-Bewilligungsnummer:

 

Tipp: Erfassen Sie die Daten selbst, statt sie dem Spediteur zu überlassen. Das bietet mehrere Vorteile:

  • Sie stellen die Datengenauigkeit sicher
  • Sie können Stammdaten direkt aktualisieren
  • Sie können Reports erstellen

Reporten der Daten

Sorgfältig erfasste Exportdaten erleichtern die Berichtserstellung erheblich. Ein wichtiger Punkt ist die Verwendung des e-dec durch den Spediteur. Im Swiss e-dec wird dies vermerkt und im Bericht berücksichtigt. Beachten Sie: Nicht verwendete e-dec verfallen nach 30 Tagen.

 

Für die Rückerstattungsstelle können Sie verschiedene Berichtsformate erstellen:

  • Excel-Bericht mit Barcode der Deklarationsnummer
  • PDF-Bericht
  • CSV-Bericht

 

Bei erfassten Rezepturen lassen sich die einzelnen Produktanteile berechnen:

 

Ausblick mit Passar

Die Umstellung auf Passar ändert nichts am Inhalt der Rückerstattung. Trotzdem empfiehlt es sich, die Datenerfassung so früh wie möglich selbst zu übernehmen. Bis Ende 2025 können Sie noch Einfluss auf das Verfahren nehmen:

  • Ausfuhren mit e-dec werden weiterhin mit einer eVV e-dec beantwortet
  • Passar nutzt ein anderes eVV-Format

Achtung: Überlassen Sie die Datenerfassung dem Spediteur, entscheidet dieser über das Verfahren. Das kann die Berichtserstellung erschweren.

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